In fünfundzwanzig Jahren schuf Gauguin nicht weniger als vierzig Selbstporträts, die in seinem OEuvre eine zentrale Rolle einnehmen. Autoportrait au Christ jaune entstand während eines Aufenthalts in der Bretagne. Mit ernstem, kühlem Blick begegnet uns hier der Künstler, seine rechte Gesichtshälfte ist von einem dunklen Schatten überzogen. Auffällig ist der zweigeteilte Hintergrund, der sich aus zwei sehr unterschiedlichen Werken Gauguins zusammensetzt. Links ist als Bild im Bild das wegweisende Gemälde Gelber Christus zu sehen, das aus derselben Zeit wie das Selbstporträt stammt und ebenfalls in diesem Saal ausgestellt ist. Es ist seitenverkehrt wiedergegeben, da Gauguin sein Bildnis vor einem Spiegel gemalt hat. Arme und Körper des Gekreuzigten umrahmen in einer beschützenden Geste den Kopf des Künstlers, der sich intensiv mit dem Leben und dem Opfertod Christi auseinandergesetzt hat. Rechts von Gauguin befindet sich ein Steinzeugkrug, den er in Anlehnung an peruanische Gesichtsurnen modelliert hat. In der Kombination der beiden Werke inszeniert sich Gauguin vor seinen wichtigsten Inspirationsquellen: auf der einen Seite die christliche Kultur des Abendlands, auf der anderen Kult und Kunst der aussereuropäischen Zivilisationen.
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